Samstag, 7. März 2009

Mariahilfer Straße




















Altes Foto:
1939
Neues Foto: Februar 2008
Location: 1060 Mariahilfer Straße/1070 Messeplatz Blickrichtung Rahlgasse

Das Tor zur Mariahilfer Straße bekam durch die Nähe zum Glacis linksseitig erst um 1900 sein heutiges Gesicht, die Häuser Mariahilfer Straße 1, 1a sowie die oberhalb der Rahlgasse befindlichen Casa Piccola Häuser auf Nr. 1b-d stammen allesamt vom Architekten Theodor Karl Bach und sind bis heute weitgehend unverändert geblieben. Im markanten Eckhaus an der Rahlstiege befand sich früher das Künstlercafé Casa Piccola (seit 1985 Humanic Filiale) - eine Geschichte am Rande dazu hier.

Die Straßenfläche wurde anlässlich der Eröffnung der Linie U3 (1993) und der 1992 erfolgten Einstellung der Straßenbahnlinien 52 und 58 in der inneren Mariahilfer Straße komplett neu gestaltet.



























Altes Foto:
Februar 1979
Neues Foto: Dezember 2005
Location: 1060 Mariahilfer Straße 48, Ecke Kirchengasse

Im Jahr 1879 eröffneten die Gebrüder Alfred und Hugo Gerngross auf der Mariahilfer Straße 48 ein Stoffwarengeschäft, das sich rasant zu einem von Wiens größten Warenhäusern entwickelte. Nach antisemitisch motivierten Anschlägen gegen das erfolgreiche Kaufhaus emigrierte die Gerngross-Familie angesichts des Anschluss 1938 nach Uruguay, kehrte aber nach dem Krieg nach Wien zurück. Als Geschäftsführer Paul Gerngross (Sohn von Alfred Gerngross) 1954 verstarb, wurde Gerngross von der Hertie Gruppe erworben.

1966 wurden weite Teile des alten Kaufhausgebäudes durch einen Neubau ersetzt. Dieser wurde am 7. Februar 1979 durch einen Großbrand verwüstet (siehe Foto), nach raschen Instandsetzungsarbeiten konnte aber schon im März des nächsten Jahres wiedereröffnet werden. Seit den 1980er Jahren folgten mehrere Eigentümerwechsel, deren sichtbarstes Ergebnis die Neugestaltung des Kaufhauses im Jahr 1997 war. Heutiger Haupteigentümer des Gerngross ist die S Immo.





















Altes Foto:
wahrscheinlich 1920er Jahre
Neues Foto: Oktober 2007
Location: 1060 Mariahilfer Straße 71a, Ecke Schadekgasse

Das Hotel Kummer am markanten Eckpunkt Mariahilfer Straße/Schadekgasse existiert seit 1872, dieses Gebäude ersetzte 1904 den alten Hotelbau. Über mehrere Generationen war das Hotel Kummer ein Familienbetrieb, 1955 wurde es von den Austria Hotels International erworben.



















Altes Foto: 1948
Neues Foto: September 2006
Location:
1060 Mariahilfer Straße 85-87

Das Flottenkino auf der Mariahilfer Straße wurde 1913 vom Österreichischen Flottenverein eröffnet, dem Vorgänger des heutigen Österreichischen Marineverbands. Einerseits erwartete man sich dadurch Einnahmen für die Vereinskasse, andererseits nutzte man die Kinosäle auch für „maritime Großveranstaltungen“ – was immer man sich darunter vorstellen mag. 1953 und 1974 wurde das inzwischen von der KIBA betriebene Kino stark umgestaltet, 2002 wurde es wegen schlechten Geschäftsgangs geschlossen. Heute ist hier das Gesundheitszentrum Mariahilf der schon länger im Haus ansässigen Wiener Gebietskrankenkasse untergebracht.



























Altes Foto:
1928
Neues Foto: Oktober 2007
Location:
1070 Mariahilfer Straße, Höhe Zieglergasse Blickrichtung stadteinwärts

Dazu nicht viele Worte, außer: In Österreich herrschte bis zum „Anschluss“ 1938 zum Großteil Linksverkehr!



























Altes Foto:
Juli 1997
Neues Foto: März 2009
Location:
1070 Mariahilfer Straße Ecke Kaiserstraße, Blickrichtung 7. Bezirk

Der ehemalige Schuhpalast Hermes (später "Regent") auf der linken Seite war ursprünglich ein "normales" Gründerzeithaus, das 1932 von Leopold Liebl rigoros umgebaut wurde. Der 1999 erfolgte Abriss war nicht unumstritten.

Das heute La Stafa genannte Einkaufszentrum rechts wurde 1911 als Mariahilfer Zentralpalast eröffnet; der christlichsoziale Politiker Jakob Wohlschläger trat dabei sinnigerweise sowohl als Architekt wie auch als Bauherr des damals wegweisenden multifunktionalen Warenmusterhauses in Erscheinung. Der eigenwillige, während des 1. Weltkriegs von der Staatsangestellten-Fürsorgeanstalt übernommene Rundbau
durchlebte zahlreiche Umgestaltungen und Umstrukturierungen, das Kürzel "Stafa" hielt sich im Sprachgebrauch jedoch bis zum heutigen Tag. Für das letzte Facelifting des jahrzehntelang nicht mehr zeitgemäß geführten Konsumgenossenschaft-Kaufhauses sorgte 2003 die BAWAG, unmittelbar darauf ging die Immobilie aber in den Besitz der deutschen WestInvest über.

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