Sonntag, 8. März 2009

Café Scheidl bzw. Fenstergucker




























Altes Foto:
um 1900
Neues Foto: Februar 2008



























Altes Foto: wahrscheinlich 1930er Jahre
Neues Foto: Februar 2008
Location: 1010 Kärntner Straße Ecke Walfischgasse, von der Oper aus gesehen

Das Café Scheidl wurde entweder 1886 oder 1889 im neu entstandenen Haus „Zum Fenstergucker“ am Beginn der heutigen Fußgängerzone eröffnet. Ludwig Tischler, Architekt des Hauses wie des Cafés, war ein archetypischer und vielbeschäftigter Vertreter des Gründerzeit-Historismus, viele seiner unzähligen Bauten prägen heute noch das Stadtbild.

Das Kaffeehaus wurde von 1920-32 zwischenzeitlich zu einer Bankfiliale, danach aber unter seiner umgangsspachlichen Bezeichnung „Café Fenstergucker“ wiedereröffnet. Der Fenstergucker über dem Ecksims ist das Wahrzeichen des Gebäudes, hat aber nichts mit dem vom Stephansdom bekannten Fenstergucker zu tun. Vielmehr handelt es sich um eine Kopie einer ehemals am Kärntnertor angebrachten Figur, die den Baumeister des bis etwa 1860 hier an dieser Stelle befindlichen Tores, Bonifaz Wolmuet, darstellen soll.

1945 erlitt der Bau schwere Kriegsschäden, das Kaffeehaus wurde devastiert. Nach dem Wiederaufbau siedelte sich hier erst ein Herrenmodengeschäft an, später die Niederlassung der Air France, auf die 1982 ein Sprengstoffanschlag verübt wurde. Im Dezember 2001 eröffnete schließlich Starbucks seine erste Österreich-Filiale an diesem traditionsreichen Ort. Die Kaffeehauskette rühmt sich damit, die originale Fassadengestaltung des Cafés wiederhergestellt zu haben.

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